Es sind die letzten großen Titelkämpfe vor den Paralympics in Paris im nächsten Jahr. Gestern Abend begannen für mich die IPC Weltmeisterschaften – ebenfalls in Frankreich. Und gleich am ersten Tag passiertepassierte mit WM-Silber eine faustdicke Überraschung!
2002 gewann ich bei den Weltmeisterschaften in Frankreich (Lille) vier Goldmedaillen. Vier Jahre später holte ich in Assen Silber über die 1.500 Meter. Nach weiteren WM-Medaillen gelang mir 17 Jahre später der gleiche Coup: Silber bei den Weltmeisterschaften in Paris über die Langdistanz der T52-Athleten. „Diese Medaille bedeutet mir so viel. Ich ändere seit über einem Jahr mein Training, bewege mich vom Marathonfahrer zum Sprinter – alles in Richtung Paralympics 2024 in Paris. Und jetzt hole ich eine Medaille bei den Weltmeisterschaften.“, jubelte der Anifer.
Nervös vor dem Rennen
Vor dem 1.500er-Rennen, das gestern um 20:21 Uhr über die Bühne ging, plagte mich Ungewohntes: „Mir war schlecht vor Nervosität. Es fühlte sich nicht nach einem erfolgreichen Tag an.“ Das sollte sich noch ändern. Als es ins Rennen ging, setzte sich der übermächtige Japaner Tomoki Sato gleich mit einem hohen Tempo wie erwartet uneinholbar an die Spitze. Doch dahinter brannte der kampf um die WM-Medaillen. „Der Mexikaner Jesus Perez folgte ihm und dahinter lauerte der Thailänder Pichaya Kurattansiri. Ich wusste, den Zug muss ich erwischen. Nach 200 Metern war ich schon voll am Anschlag, aber ich konnte mit in seinem Windschatten. Der Mexikaner hielt sich vorne, doch 300 Meter vor dem Ziel überholte ihn der Thailänder mit mir im Windschatten. Ich sah, dass er die zweite Spur im Zielsprint nahm und schnitt links auf die erste Spur hinein, konnte an ihn vorbeigehen und schlug ihn im Zielsprint. Mit einer Zeit von 4:03.53 lieferte ich eine Saisonbestleistung – 17 Sekunden schneller als in der Schweiz – ab.“
„Ich war fassungslos im Ziel und dachte: das gibt es ja nicht. Dass ich nach so langer Zeit wieder eine WM-Silbermedaille erleben darf ist wunderschön. Ich bin allen Menschen und Sponsoren so dankbar, die mich unterstützen und die an mich glauben.“
WM-Programm in Paris: Mi, 12.07, um 18:30 Uhr 400er Vorlauf – Finale am Do. um 21:45 Uhr.
© Bartlomiej Zborowski
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